Kulturfalters Bandsteckbrief mit The Drug

In Mitteldeutschland gibt es eine lebendige Musikszene, bestehend aus vielen Bands und Musiker/innen. Oft kündigen wir ihre Konzerte bei uns an. In unserer Reihe wollen wir Ihnen in loser Reihenfolge einige der Bands genauer vorstellen. Unseren nächsten Steckbrief beantwortet Felix Heklau von der halleschen Band „The Drug“.
 

Kulturfalter: Wie lange gibt es "The Drug" schon, und wie habt ihr euch kennengelernt?
Felix: Ich habe The Drug mit meinem besten Freund Christian Franke (Bass) gegründet, den ich schon seit Schultagen kenne. Auslöser war der erste Lockdown im Jahr 2020. Wir haben angefangen, in unseren Wohnzimmern Songs zu schreiben und aufzunehmen. Jede Idee war erlaubt. Was rauskam, waren extrem ehrliche und verspielte Songs. Dann kamen Drummer Jan Möser und Co-Produzent Anton Weigel an der Gitarre dazu. So entstand das erste Album. Um die ganzen Tasteninstrumente auch live spielen zu können, fragte ich meinen Kumpel Alexander Hohaus, ob er die Keys spielen möchte. Er ist dann direkt in die Band eingestiegen. In dieser neuen Fünfer-Konstellation haben wir 10 Songs für unser kommendes Album geschrieben und aufgenommen. Während der letzten Session ist jetzt noch unser Freund Stefan Liedtke als fester Gitarrist eingestiegen.

Wie ist euer Name entstanden und was bedeutet er?
Das Schreiben an der neuen Musik im Jahr 2020 entwickelte sich schnell zu einer Art Sucht. Als ich um 1 Uhr morgens ein neues Demo abgespeichert hatte und mir danach direkt schon die nächste Idee kam, dachte ich: „Das ist wie eine Droge“. Ich habe mir den Satz „Music is the drug“ aufgeschrieben und bin ins Bett gegangen. Am nächsten Tag habe ich Christian vorgeschlagen, die Band „The Drug“ zu nennen und er war begeistert. Bis heute ist „Music is The Drug“ unser Credo.

Wer sind eure musikalischen Vorbilder und warum?
Ich würde nicht direkt von Vorbildern sprechen, aber von Einflüssen. Während der Schreibphase für unser neues Album habe ich beispielsweise extrem viel Elliott Smith gehört. Generell haben wir einen Hang zu melancholischer Musik wie von Radiohead oder The Smiths. Daneben stehen wir total auf die relaxten Grooves von Khruangbin oder den Synthesizer-Wahnsinn von Tame Impala. Wir kopieren keine dieser Bands, aber sie inspirieren uns auf unterschiedliche Art und Weise. Ich bin auch ein riesiger David-Bowie-Fan und begeistert davon, wie sich der Mann über die Jahrzehnte immer wieder neu erfunden hat. Diese musikalische Offenheit ist definitiv ein großer Einfluss.



Mit wem würdet ihr am liebsten einmal auf der Bühne stehen?
Die größte Freude ist, seine Musik mit anderen Menschen zu teilen. Also es gibt eigentlich niemanden Konkreten, mit dem wir am liebsten auf der Bühne stehen würden. Es ist uns eher wichtig, dass wir unsere Musik mit so vielen Menschen wie es geht teilen können.

Auf welchem Festival oder in welcher Konzertlocation würdet ihr am liebsten spielen und warum?
Ein kleiner Traum, wie wahrscheinlich von ganz vielen Musikern, wäre es, mal eine Tour im Ausland zu machen. Musik kennt ja keine Sprache und das mal selbst mit der eigenen Musik zu erleben, wäre einfach toll.

Wann ist für euch ein Konzert ein gutes Konzert?
Ein gutes Konzert muss auf jeden Fall nicht riesig sein. Im Gegenteil: Ich liebe die intime Club-Atmosphäre und bin immer etwas traurig, wenn Bands, die ich selbst mag, nur noch auf riesigen Bühnen spielen. Das Wichtigste ist ein zugewandtes Publikum. Im letzten Jahr hatten wir in einigen gut gefüllten Clubs vor Leuten gespielt, die uns nicht kannten. Und trotzdem wurde getanzt und sogar mitgesungen. Das ist für uns unglaublich schön!

Woher nehmt ihr eure Inspiration?
Zuallererst folge ich meinem inneren Kompass. Ich schreibe ununterbrochen Texte und Musik. Ich sammle Gedanken. Alles, was raus will, wird erstmal festgehalten. Irgendwann kristallisiert sich ein Thema oder eine Geschichte heraus. Zusätzliche Einflüsse sind Filme, Bücher, Platten oder Gespräche. Vor allem natürlich Gespräche mit Christian.



Verbringt ihr auch außerhalb der Band viel Zeit miteinander?
Ja, sofern es unser Alltag zulässt. Wir gehen gemeinsam auf Konzerte, hören Platten, feiern Geburtstage. Wir sind eben auch Freunde.

Was fordert euch als Band immer wieder heraus?
Gemeinsame Termine zu finden. Das ist bei fünf Leuten nicht immer leicht.

Was ist euch in eurer bisherigen Laufbahn besonders gut gelungen?
Unser zweites Album. Seid gespannt!

Woran arbeitet ihr mit der Band gerade?
Im Herbst wird die neue Platte endlich erscheinen. Momentan werden die letzten Mixe erstellt, das Cover gestaltet, neue Bandfotos gemacht und das Vinyl designt. Auf dem Weg zur Platte wird es noch ein paar Singles geben, zu denen jeweils eine Mini-Dokumentation gedreht wurde. Das wird ein volles Jahr!

Wann seid ihr nochmal in der Region zu sehen?
Am 2. Februar spielen wir im Kasseturm in Weimar. In Halle werden wir am 14. Juni im Rahmen des Trotzburgfestivals auf der Oberburg Giebichenstein auftreten.

Vielen Dank für das Gespräch.
Mehr von "The Drug" könnt ihr euch hier anschauen.